Helfende Hände - Mani che aiutano

erstellt von: tomi, am 05.04.2010

Pescomaggiore, Frühling 2010: IDEE hilft mit ein ökologisches Dorf im erdbebenzerstörten L'Aquila zu bauen.

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Am 27. März 2010 gegen Mittag kam eine von der langen Fahrt erschöpfte neunköpfige IDEE-Gruppe unter dem Motto „Helfende Hände – Mani che aiutano“ in Pescomaggiore, 15km entfernt von L’Aquila in den italienischen Abruzzen an. Unser Einsatzort l‘EVA (l'Eco Villaggio Autocostruito a Pescomaggiore), was soviel bedeutet wie selbstkonstruiertes Ökodorf in Pescomaggiore präsentierte sich uns als Baustelle, bestehend aus zwei fertigen und zwei im Werden begriffenen Strohhäusern, umgeben von einer idyllischen Berglandschaft irgendwo im nirgendwo.

Piero, der mit seiner Familie bereits eines der Häuser bewohnte, empfing uns, nachdem unsere Identität geklärt war, herzlich; eine Gemütsstimmung, die in den nächsten Tag andauern sollte und der auch unsere absolute Kommunikationsbarriere nichts anhaben konnte. Einfacher und kommunikativer gestaltete sich das Gespräch mit Antonio, dem Obmann von l’EVA, der englisch und Frederico, der sogar deutsch sprach. Die zukünftigen BewohnerInnen der Siedlung, allesamt Menschen, die beim Erdbeben am 06. April 2009 alles verloren hatten, erwiesen sich bald schon als eingeschworene Gemeinschaft, die das ihnen zuteil gewordene Schicksal ebenso zu verbinden schien, wie eine Lebenseinstellung, die keinen allzu großen Wert auf persönlichen Besitz und Raum legt. L’EVA soll ein neues Zuhause schaffen, den Widrigkeiten trotzen und die Geschehnisse vergessen machen. 
Wie schlimm es in Wirklichkeit um die Region steht, konnten wir schon am zweiten Tag miterleben, als wir Teil der allsonntäglichen Manifestation wurden, während der die von der Regierung gesperrte historische Altstadt von L’Aquila, die Zona Rossa gestürmt wird um die Replica Borse Aufräumarbeiten in der, nach einem Jahr noch immer in Trümmern liegenden Stadt selbst in die Hand zu nehmen. Ob dieser skurrilen Szenerie einer Geisterstadt, waren und sind wir fassungslos. Hilfsgelder von UNESCO, EU und privaten SpenderInnen sind verschwunden. In dunklen Kanälen und dem Rachen der Betonmafia, die an der Peripherie eine neue Stadt erbaut, in der die Menschen zu leben genötigt sind. „Riprendiamoci La Citta‘“ skalieren sie und glauben an ein Morgen, das im Augenschein dieser Umstände so schwer vorstellbar ist.

L’EVA ist ein Projekt, welches dieses Nachvorne blicken symbolisiert und so machen wir uns an die Arbeit: 
Im Laufe der Woche wird eines der beiden Häuser außen und innen mit einem Gitter ummantelt, welchen Stabilität schaffen und das Haften des Putzes ermöglichen soll. Wir planen und installieren die komplette Elektrik, sowie die Wasserinstallation. Das Haus wird von außen und innen verputzt. Beim zweiten Haus werden drei Fenster- und drei Türstöcke konstruiert und gebaut und wir erlernen die Technik des Wändebauens mit Strohballen. Als zusätzliches Geschenk für die zukünftigen BewohnerInnen des Dorfes planen und bauen wir eine üppige Kräuterspirale.
Alle keine Profis auf unserem Gebiet schlugen wir uns wacker, die Motivation blieb fast durchgehend konstant hoch und was wir geschaffen haben kann sich sehen lassen.
Die Abende nutzten wir zum einen um unsere müden Finger auszuruhen und zum anderen um den köstlichen Montepulciano d’Abrruzi zu kosten, die lokale Rebsorte deren Süffigkeit nur der unschlagbare Preis toppt (5l = € 3,50). Auch um unser leibliches Wohl war man sehr bemüht (ein Umstand dem auch eine Leiter in unserer Unterkunft zum Opfer fiel), was in einer herrlichen Grillerei am Ostersamstag gipfelte, wo neben grandiosem Lamm- und Rindfleisch auch reichlich Wein floss, der uns zu einem kreativen Projekt der Spitzenklasse animierte, über welches an dieser Stelle noch nichts verraten werden soll, in dessen Genuss unsere Vereinsmitglieder jedoch zu angemessener Zeit kommen werden. Der Ausflug ans Meer, den wir am Ostersonntag, leider um drei unserer Zahl dezimiert (Wie schön ist doch Jordanien…), machten, komplettierte das Mosaik unseres Aufenthalts.

Unser Projekt in Pescomaggiore war ein Erfolg. Wir waren aktiv und haben etwas für Menschen geschaffen, die beim Erdbeben am 06. April 2009 alles verloren haben. Wir sind geschockt über die Tatenlosigkeit der italienischen Regierung und hoffen unseren Teil beigetragen zu haben, um einen Neustart in Pescomaggiore zu ermöglichen.